Zugegeben der Titel dieses Beitrags ist nicht gerade typisch für eine Webseite, die sich nur um das eine Thema – also um Fotografie – dreht aber da ich schon häufiger danach gefragt wurde, kommt hierzu nun ein kurzer Beitrag meinerseits. Es geht um das leidige Thema der Fernauslösung von DSLR-Kameras.
Ich persönlich setze die Auslösung per Fernsteuerung in der People-Fotografie nur sehr, sehr selten ein, da ich hierbei nie vollständige Kontrolle über die Schärfe habe. In der Regel wird die Kamera hierbei ja auf einem Stativ oder ähnlichem angebracht und der Fotograf steht entweder selbst vor der Kamera oder… tippt an seinem Smartphone, sonst würde man ja direkt auslösen. Zum einen kann ich bei diesem Szenario nie genau kontrollieren was fokussiert, selbst wenn der Fokus auf manuell eingestellt wird, da sich ja durchaus das Model vor der Kamera bewegen kann. Auch wenn dies nur minimal ist, so wird das Bild trotzdem unscharf werden. Ich persönlich versuche Bilder immer knackscharf zu bekommen, denn eine Unschärfe kann ich hinterher über diverse Bildbearbeitungsprogramme immer erreichen. In umgekehrte Richtung, also unscharf nach scharf, durch Bildbearbeitungsprogramme ist allerdings nicht möglich. In der People-Fotografie sollten Fernauslöser also nur in seltensten Fällen eingesetzt werden, z. B. wenn die abgebildeten Models nicht im Fokus stehen bzw. das Bild nicht großflächig einnehmen.
Einer der besten Einsatzzwecke für einen Fernauslöser sind Aufnahmen bei denen es um absolute Schärfe geht. Im ersten Moment klingt das jetzt etwas widersprüchlich, wenn man sich den oberen Abschnitt nochmals durchließt. Ist es aber nicht, den bei Gegenständen die vor der Kamera zu finden sind und völlig still halten erreicht man eine wesentlich höhere Schärfe wenn bei der Auslösung die Kamera nicht angefasst wird und diese auf einem Stativ befestigt ist. Aktiviert man zusätzlich die Spiegelvorauslösung (sprich das Bild wird ausgelöst, der Spiegel klappt nach unten und legt den Sensor frei, es dauert eine Sekunde und erst dann wird das Bild tatsächlich vom Sensor erfasst) bekommt man eine noch höhere Schärfe da die Mikrovibrationen welche durch den klappenden Spiegel verursacht werden nochmals reduziert werden können. Bei der People-Fotografie kann man dies allerdings nicht, wie oben bereits geschildert anwenden, bei der Nature-Fotografie allerdings schon. Hierzu reicht ein einfacher, günstiger Fernauslöser wie er z. B. von den Herstellern selbst oder diversen Drittanbietern angeboten wird. Hier kann ich vorab den Fokus richtig platzieren, scharf stellen und löse dann aus.
Kommen wir nun zum eigentlichen Thema, den Smartphones. Da ich mittlerweile auch eines dieser tollen Android-Smartphones besitze, habe ich mich mal in Googles Playstore umgesehen, was dort an Apps zu finden ist. Und tatsächlich gibt es auch für verschiedene Kameramarken, Apps, mit denen man über den eingebauten Infrarotsender des Smartphones die Kamera fernauslösen kann. Da man sein Smartphone ja sowieso aus irgendeinem Grund immer dabei hat, bietet sich das irgendwie an. Aber diese Apps bieten einen weiteren Vorteil, nämlich die kontinuierliche Auslösung nach einem fest eingestellten Intervall. Da ich mich seit diesem Jahr mit der Zeitrafferfotografie auseinandersetze, eröffnet mir das ganz neue Möglichkeiten. Ich richte meine Kamera z. B. auf eine Blume, die am Morgen noch geschlossen ist, lege mein Smartphone daneben stelle eine Intervallzeit von einer Minute ein und mein Smartphone löst jede Minute ein Bild aus. Bis diese Blume dann offen ist, habe ich geschätzte 300 Bilder, welche ich zu einem Zeitraffervideo zusammen schneiden kann. Hier ist die Fernauslösung durchaus sinnvoll denn wer will für 300 Bilder schon fünf Stunden an der Kamera stehen und einer eintönigen Arbeit nachgehen. Die Ergebnisse hingegen können überzeugen. Wenn ich die Zeit finde stelle ich hier bei Gelegenheit mal ein paar Aufnahmen rein (gegen Ende nächsten Jahres allerdings erst).
In diesem Sinne, probiert doch mal aus ob dies auch mit eurer Kamera und eurem Smartphone möglich ist.
Lisa
Oktober 17, 2013
Ahhh, das ist also deine neue Webseite. Gefällt mir 🙂